EditorialProf. Dr. Gerd Laux, Soyen/Waldkraiburg/München

Partielle Dopamin-Agonisten – eine neue Subgruppe der Antipsychotika

Seite 177 - 184
ÜbersichtMatthias Kirschner, Montreal/Zürich, und Erich Seifritz, Zürich

„Unmet Needs“ in der Diagnostik und Behandlung der Schizophrenie

Die Schizophrenie ist eine der schwersten psychischen Erkrankungen mit häufig chronisch-rezidivierendem Krankheitsverlauf. Sowohl die immense psychosoziale Belastung der Patienten und deren Umfeld als auch die hohen sozioökonomischen Kosten, vor allem bedingt durch Arbeitslosigkeit, wiederholte Hospitalisationen und Invalidisierung, sind Folgen dieser Erkrankung. Patienten mit Schizophrenie leiden wesentlich häufiger an kardiovaskulären Komorbiditäten und haben gegenüber der Allgemeinbevölkerung eine deutlich verkürzte Lebenserwartung. Trotz intensiver Forschung in den letzten Jahrzehnten konnten durchschlagende Verbesserungen der Diagnostik und der klinischen Behandlung der Schizophrenie nicht erzielt werden. In der vorliegenden Übersicht werden zentrale „Unmet Needs“ von Diagnostik und Behandlung zusammengefasst und innovative Forschungsansätze sowie potenzielle Strategien zur Überwindung dieser zentralen medizinisch-psychiatrischen Herausforderungen diskutiert.
Schlüsselwörter: Schizophrenie, Diagnostik, Therapieadhärenz, kognitive Defizite, Negativsymptome, kardiovaskuläres Risiko, personalisierte Medizin, Präzisionsmedizin
Psychopharmakotherapie 2019;26:177–84.

FlaggeEnglish abstract

„Unmet needs“ in diagnostics and therapy of schizophrenia

Schizophrenia is one of the most debilitating mental disorders with an often chronic relapsing disease course. The consequences are both an immense psychosocial burden on patients and their environment as well as high socioeconomic costs, mainly due to unemployment, repeated hospitalizations and disability. Patients with schizophrenia are significantly more likely to suffer from cardiovascular comorbidities and have a significantly higher mortality risk compared to the general population. Despite intensive research in recent decades, only partial improvements in diagnosis and clinical treatment of schizophrenia have been achieved. This review summarizes the central “unmet needs” of diagnostics and treatment and discusses how innovative research approaches may foster progress for overcoming these key challenges in schizophrenia.

Key words: Schizophrenia, diagnostic, treatment adherence, cognitive deficits, negative symptoms, cardiovascular risk, personalized medicine, precision medicine

Seite 185 - 191
ÜbersichtRita Wietfeld, Witten, Susanne Pechler, Haar bei München, Wolfgang Janetzky, Hamburg, und Karolina Leopold, Berlin

 

Therapieerfolg bei Schizophrenie – ist ein Perspektivenwechsel notwendig?

Ein Diskussionspapier

Die Therapieziele in der Behandlung der Schizophrenie haben sich geändert. Reine Symptomkontrolle reicht heute nicht mehr. Ärzte und Patienten sind sich darüber einig, dass vor allem patientenberichtete Outcome-Parameter (Patient-related outcome; PRO) wie die Lebensqualität stärker bei der Beurteilung des Therapieerfolgs berücksichtigt werden müssen. Aber es fehlt noch an der Operationalisierung des Konstrukts „Lebensqualität“ zur praktischen Umsetzung in der ambulanten Versorgung. Die Transition der Lebensqualität in die tägliche Praxis scheitert einerseits daran, dass sie kaum objektivierbar und zu abstrakt ist sowie sehr unterschiedlich interpretiert wird. Andererseits stimmen auch die Therapieziele und Erwartungen von Arzt und Patient oft nicht überein.
Schlüsselwörter: Schizophrenie, Therapieerfolg, patientenberichtete Outcome-Parameter, Lebensqualität
Psychopharmakotherapie 2019;26:185–91.

FlaggeEnglish abstract

Therapy success in schizophrenia – do we need a change of perspectives? A discussion paper.

The therapy goals in the treatment of schizophrenia have changed. Symptom control alone is not enough anymore. Physicians and patients agree that patient-related outcome parameter (PRO), like quality of life (QoL), need more consideration within the evaluation of therapy success. But the operationalization of QoL is missing in daily outpatient practice. Reasons for failing transition of QoL in daily practice are that QoL is nearly not objectifiable, abstract and interpreted very differently. Besides, the therapy goals and expectations of physicians and patients often do not coincide.

Key words: schizophrenia, therapy success, patient-related outcome, quality of life

ÜbersichtWalter E. Müller, Worms/Frankfurt a. M.

Vergleichende Betrachtung der pharmakologischen Eigenschaften von Dopamin-D2-Rezeptor- …

Über viele Jahre war innerhalb der Gruppe der atypischen Antipsychotika (second generation antipsychotics, SGA) Aripiprazol die einzigen Substanz, die atypische antipsychotische Eigenschaften durch eine unterschiedliche Beeinflussung der dopaminergen Strukturen in mesolimbischen versus striatalen Arealen über einen Dopamin-D2-Rezeptor-Partialagonismus erreichte. In Form des auch bei uns zugelassenen Cariprazin und des bereits in verschiedenen anderen, auch europäischen Ländern, zugelassenen Brexpiprazol gibt es zwei weitere atypische Antipsychotika mit diesem Wirkungsmechanismus.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Pharmakologie und Pharmakokinetik der drei Substanzen werden vergleichend dargestellt.
Alle drei binden mit ähnlich hoher Affinität an den D2-Rezeptor, allerdings ist die intrinsische (agonistische) Aktivität bei Cariprazin etwas geringer als bei Aripiprazol und beträgt bei Brexpiprazol nur noch etwa die Hälfte. Als Folge zeigt Brexpiprazol etwas weniger extrapyramidale Nebenwirkungen (EPS), besonders Akathisie. Die antipsychotische Wirksamkeit erscheint allerdings eher gleich. Deutlichere Unterschiede sieht man bei den zusätzlichen Rezeptorprofilen, die weniger für die eigentliche antipsychotische Wirkung verantwortlich sind als für zusätzliche pharmakologische und therapeutische Eigenschaften und für Effekte auf schizophrene Negativsymptomatik, Kognition und Depressivität. Cariprazin weist hier eine sehr hohe Affinität zum Dopamin-D3-Rezeptor auf mit der Konsequenz guter prokognitiver und antidepressiver Eigenschaften, aber auch für eine höhere Inzidenz von Akathisie. Brexpiprazol zeigt eine sehr hohe Affinität zum Serotonin-5-HT1A- (wenig EPS, prokognitive Eigenschaften), hohe Affinität zum Noradrenalin-Alpha2C-Rezeptor (antidepressive Eigenschaften) und hohe Affinität zum 5-HT2A- und Alpha1A-Rezeptor (wenig EPS). Histamin-H1- und 5-HT2C-Rezeptor spielen bei allen drei Substanzen eher keine Rolle, daher zeigen sie wenig Gewichtszunahme und metabolische unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW). Zusammengefasst unterscheiden sich die Substanzen weniger in den antipsychotischen Eigenschaften als in den über den D2-Partialagonismus hinausgehenden Rezeptorprofilen mit der Konsequenz von Unterschieden in Zusatzeigenschaften und im UAW-Profil – Bereiche, die heute bei der Differenzialtherapie mit Antipsychotika immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Schlüsselwörter: Dopamin-D2-Rezeptor Partialagonisten, Pharmakologie und Pharmakokinetik, Aripiprazol, Brexpiprazol, Cariprazin
Psychopharmakotherapie 2019;26:192–204.

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Comparison of the pharmacological properties of dopamine D2 receptor partial agonists

For many years aripiprazole was the only dopamine D2 receptor partial agonist within the group of second generation (atypical) antipsychotics. Within the last years two new compounds (cariprazine and brexpiprazole) became available although brexpiprazole is presently only on the market in the US and few European countries including Switzerland but not yet in Germany. All three are similarly potent ligands of the D2 receptor but differ in their intrinsic (agonistic) activities being highest for aripiprazole, somewhat less for cariprazine and even more less for brexpiprazole probably explaining the relatively low risk of akathisia of this compound. More relevant differences between the three compounds can be seen for the additional receptor binding properties. Cariprazine is the most potent D3 receptor partial agonist of the three compounds explaining well documented antidepressant and procognitive properties, but also the relatively high risk of akathisia. Brexpiprazole is a very high 5-HT1A receptor partial agonist explaining direct antidepressant and procognitive properties and is also a potent alpha1-adrenergic receptor antagonist which is probably one of the reasons for the low risk of extrapyrimidal side effects relative to the two other compounds. Thus, both new drugs differ substantially from the original compound aripiprazole and may add additional opportunities for antipsychotic treatment.

Key words: Dopamine D2 receptor partial agonists, pharmacological and pharmacokinetic properties, aripiprazole, cariprazine, brexpiprazole

Seite 206 - 218
ÜbersichtChristoph U. Correll, Berlin

Brexpiprazol: ein neuer D2-Partialagonist als Behandlungsoption für Patienten mit einer …

Die Behandlung von Schizophrenie macht meist eine kontinuierliche antipsychotische Pharmakotherapie nötig. Um eine möglichst hohe Adhärenz zu ermöglichen, sind deshalb eine gute Verträglichkeit und ein günstiges Nebenwirkungsprofil des gewählten Medikaments wichtig. Mit Brexpiprazol steht nun ein neuer Partialagonist des dopaminergen D2-Rezeptors zur Verfügung. Die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Brexpiprazol wurden in Akut- und Langzeitstudien gezeigt. Vorteile einer Behandlung mit Brexpiprazol sind vor allem die geringe Inzidenz von Akathisie und extrapyramidaler Symptomatik sowie unerwünschter Aktivierung oder Sedierung bei guter kardiometabolischer Verträglichkeit.
Schlüsselwörter: Partialagonist, Dopamin, Schizophrenie, Antipsychotikum, Brexpiprazol
Psychopharmakotherapie 2019;26:206–18.

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Brexpiprazole: a new D2 partial agonist as a treatment option for patients with schizophrenia

The treatment of schizophrenia most often necessitates continued antipsychotic pharmacotherapy. In order to facilitate optimized adherence, it is important that the chosen medication exhibits good tolerability and a favorable adverse event profile. A new partial agonist at the dopaminergic D2 receptor, brexpiprazole, is now available. The efficacy, safety and tolerability of brexpiprazole has been shown in short- and long-term trials. The advantages of brexpiprazole treatment comprise primarily the low incidence of akathisia und extrapyramidal symptoms as well as unwanted activation or sedation, while at the same time having a good cardiometabolic profile.

Key words: Partial agonist, dopamine schizophrenia, antipsychotic, brexpiprazole

Seite 219 - 226
OriginalarbeitDaniel Schöttle, Wolfgang Janetzky, Hamburg, Elmar Beck, Möhrendorf, Christoph U. Correll, Berlin, und Klaus Wiedemann, Hamburg

Nichtinterventionelle Studie zur Wirkung von Aripiprazol-Depot bei Patienten mit Schizophrenie …

In dieser nichtinterventionellen Studie wurde die Behandlung von Schizophrenie-Patienten nach Umstellung auf Aripiprazol-Depot untersucht. Die erhobenen Daten ergänzen die Wirksamkeitsdaten aus randomisierten kontrollierten Studien um ein naturalistisches Setting.
In die multizentrische, prospektive Studie wurden 242 Patienten einbezogen, die zuvor durchschnittlich 9,7 Monate mit oraler Aripiprazol-Medikation behandelt worden waren und nach Umstellung auf Aripiprazol-Depot anschließend über sechs Monate beobachtet wurden. Endpunkte waren unter anderem die Bewertung der Psychopathologie (Brief psychiatric rating scale, BPRS) und des Schweregrads der Erkrankung (Clinical global impression, CGI).
Zu Beginn der Behandlung mit Aripiprazol-Depot waren die meisten Patienten noch deutlich krank: Der BPRS-Gesamtwert lag im Mittel bei 54,1 Punkten (±15,6) und die Mehrzahl der Patienten (95 %) hatte einen CGI-S-Wert von 4 oder höher. Insgesamt beendeten 93,8 % der Patienten die 6-Monats-Studie; 84,3 % nahmen an jeder Visite teil und erhielten alle vorgesehenen Injektionen. Während der sechsmonatigen Behandlungsdauer mit Aripiprazol-Depot verbesserte sich die Psychopathologie signifikant mit einer Abnahme des BPRS-Gesamtscores um 13,8 Punkte (±16,0). Die Krankheitsschwere reduzierte sich signifikant mit einer Verschiebung der CGI-S-Werte zu niedrigeren Werten. Subgruppen-Analysen zeigten, dass die Verbesserungen numerisch deutlicher ausgeprägt waren bei jüngeren Patienten, bei Patienten mit kürzerer Krankheitsdauer, bei Patienten mit weniger schizophrenen Episoden und bei Patienten, die zu Beginn der Studie stärker erkrankt waren. Häufigste Nebenwirkung war der unangebrachte Zeitpunkt der Medikamenteneinnahme; in der Regel setzen die Patienten die bei der ersten Injektion empfohlene 14-tägige Weiterbehandlung mit oralem Aripiprazol früher ab. Sechs Patienten (2,5 %) brachen die Studie aufgrund von Nebenwirkungen ab oder wollten die Therapie nicht fortsetzen.
Die Studiendaten zeigen deutlich die positiven Wirkungen von Aripiprazol-Depot unter naturalistischen Bedingungen und bestätigen die bisherigen Daten aus kontrollierten Studien.
Schlüsselwörter: nichtinterventionell, Aripiprazol-Depot, Depot-Antipsychotikum, naturalistisch, Partialagonist
Psychopharmakotherapie 2019;26:219–26.

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Non-interventional study on the effectiveness of aripiprazole once-monthly in patients with schizophrenia under routine conditions in Germany

During this non-interventional study, the treatment of schizophrenia patients after switching to aripiprazole once-monthly was investigated. The collected data complement efficacy data from randomized controlled trials with results from a naturalistic treatment setting.

In this multicenter, prospective study, 242 patients, who had been treated for a mean of 9.7 months with oral aripiprazole, were followed for 6 months after switching to aripiprazole once-monthly (AOM). Efficacy endpoints included ratings of psychopathology (Brief Psychiatric Rating Scale, BPRS) and illness severity (Clinical Global Impression, CGI).

At AOM treatment start, most patients were still considerably ill: The BPRS global score was 54.1 points (±15.6) on average, and most of the patients (95 %) had a CGI-S-Score of 4 or higher. Altogether, 93.8 % completed the 6-month observational study, and 84.3 % came to every visit and got their treatment. During the 6-month treatment with AOM, psychopathology improved significantly with a decrease in BPRS global score of 13.8 points (±16.0). Illness severity decreased significantly with a shift of CGI-S-Scores to lower values. Subgroup analyses showed that the improvements were more prominent in younger patients, patients with shorter illness duration, patients with less episodes and patients more severely affected at study start. The most common adverse effect was classified as inappropriate schedule of drug administration, and in most cases oral aripiprazole had been discontinued earlier than recommended (< 2 weeks of the recommended concomitant treatment after first injection). Six patients (2.5 %) discontinued or choose not to continue after the end of the study due to adverse events.

The study data clearly show the positive effects of aripiprazole once-monthly in a naturalistic setting and confirm available data from controlled studies.

Key words: Non-interventional, aripiprazole once-monthly, long-acting injectable, naturalistic, partial agonist

DiskussionsforumHeike Oberpichler-Schwenk, Stuttgart

Psychiatrie – gestern, heute, morgen

Ein großes medizinisches Fach auf Identitätssuche

Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Gerd Laux, federführender Herausgeber der PPT, vollendete Ende November 2018 sein 70. Lebensjahr. Freunde und Weggefährten fassten beim gleichzeitig stattfindenden DGPPN-Kongress den Plan, dies mit einem Symposium zu würdigen. Das Festsymposium fand am 17. Mai 2019 im Alzheimer-Saal der Psychiatrischen Klinik der LMU München statt. In der Tradition zahlreicher jährlicher Workshops an dieser Stelle gab es dabei auch ein Forum, in dem kontroverse Themen der Psychiatrie anhand von Impulsreferaten offen diskutiert wurden. Die Diskussion kreiste dabei auch um die Frage der Identität der Psychiatrie zwischen den Polen Psychopharmakotherapie, Psychotherapie und Psychosomatik.
Psychopharmakotherapie 2019;26:227–30.

Seite 231 - 241
Weiterbildungs-CurriculumGert Gammel, Freinsheim, Roman Görtelmeyer, Mannheim, und Detlev Koeppen, Frankfurt/M., für die Arbeitsgruppe „Skalen“ des Collegium Internationale Psychiatriae Scalarum, CIPS

Weiterbildungs-Curriculum Psychopharmakologie/Pharmakotherapie

Teil 8: Beurteilungsskalen in der klinischen Psychiatrie und Psychopharmakotherapie

Die exakte Erfassung der psychiatrischen Symptomatik ist essenziell für Diagnosestellung und Therapieplan. Hierbei spielen Beurteilungs-Skalen eine bedeutende Rolle. Im Rahmen der psychopharmakologischen Therapieforschung sind diese Skalen ein unentbehrliches Hilfsmittel zur Erforschung der Effektivität therapeutischer Interventionen. Skalen müssen als Messinstrumente die notwendigen Voraussetzungen erfüllen, um verlässliche Daten generieren zu können. Der vorliegende Artikel erläutert diese Voraussetzungen und gibt einen Überblick über standardisierte und international gebräuchliche Skalen. Hierbei werden exemplarisch Skalen zur Anwendung in verschiedenen Indikationsgebieten kurz beschrieben.
Schlüsselwörter: psychiatrische Skalen, klinische Studien, Verlaufsmessungen, psychometrische Gütekriterien, Wirksamkeitsnachweis
Psychopharmakotherapie 2019;26:231–41.

FlaggeEnglish abstract

Rating scales in clinical psychiatry and psychopharmacotherapy

The proper diagnosis and the appropriate therapy schedule are decisively dependent on the accurate assessment of the psychiatric symptomatology. Psychiatric rating scales are important tools in this process. These scales are essential for the determination of the efficacy of therapeutic measures in psychopharmaceutical research. Rating scales are used as measuring devices, and must fulfil the necessary requirements for the generation of reliable data. This article elucidates these requirements and reviews the portfolio of standardised international rating scales. Exemplary presentations of rating scales are briefly presented for the use in various indication areas.

Key words: psychiatric rating scales, clinical studies, progress monitoring, psychometric quality criteria, proof of efficacy

Arzneimittelsicherheit/AMSPHolger Petri, Bad Wildungen*

Analyse von CYP450-Wechselwirkungen: kleiner Aufwand, große Wirkung

Das Interaktionspotenzial der Antiandrogene

Antiandrogene können die metabolische Aktivität verschiedener Cytochrom-P450(CYP)-Isoenzyme verändern und somit die Plasmaspiegel anderer Arzneimittel klinisch relevant verändern. Pharmakokinetische Interaktionsrisiken durch Komedikation sind dagegen nur im Einzelfall von Bedeutung. In der Interaktionstabelle (Tab. 1) wird das Verhalten der Antiandrogene zu den CYP-Enzymen dargestellt.
Psychopharmakotherapie 2019;26:242–6.

Seite 247 - 251
Referiert & kommentiertDr. Miriam Sonnet, Rheinstetten

Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung

Verbesserung der Transition senkt Komorbiditäten und Gesundheitskosten

Kinder und Jugendliche, die unter einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung leiden, werden oft im Übergang zum Erwachsenenalter und auch danach nicht adäquat versorgt. Zahlreiche Patienten gehen während der Transition verloren – das verursacht nicht nur zusätzliche Kosten, sondern auch mehr Begleiterkrankungen. Dies diskutierten Experten bei einem Symposium, das von der Firma Medice im Rahmen des Deutschen Kongresses für Kinder- und Jugendpsychiatrie 2019 veranstaltet wurde.

Seite 247 - 251
Referiert & kommentiertDr. Jasmine Thibaut, Stuttgart

Schizophrenie

Langanhaltende Remission bei der Behandlung mit Cariprazin – eine Post-hoc-Analyse

Mit Cariprazin steht seit April 2018 in Deutschland eine weitere Option bei der Behandlung der Schizophrenie zur Verfügung. In der vorliegenden Post-hoc-Analyse basierend auf Daten der Langzeit-Cariprazin-Rezidiv-Präventionsstudie war Cariprazin mit einer signifikant länger andauernden Remissionsdauer, höheren Remissionsraten sowie einer langfristigen Remission über 6 Monate hinaus assoziiert.

Seite 247 - 251
Referiert & kommentiertProf. Dr. Hans-Peter Volz, Werneck

Antidepressiva

Hilft mehr doch mehr, oder schadet es nur mehr?

Mit einem Kommentar des Autors
Welche Dosis-Wirkungs-Beziehungen bestehen für selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Venlafaxin und Mirtazapin bei Depression? Diese Frage wurde in einer aktuellen Metaanalyse untersucht. Dabei zeigte sich im niedrigen zugelassenen Dosisbereich das günstigste Verhältnis zwischen Wirksamkeit und Verträglichkeit. Allerdings schränken methodische Limitationen die Aussagekraft für die Praxis ein.

Seite 247 - 251
Referiert & kommentiertDr. Jasmine Thibaut, Stuttgart

Multiple Sklerose

Erfolge bei der Verlangsamung des Krankheitsverlaufs

Mit einem Kommentar der Autorin
In einer schwedischen, populationsbasierten Kohortenstudie mit über 7000 MS-Patienten wurde untersucht, inwieweit sich die Dauer bis zum Erscheinen von MS-assoziierten Behinderungen über das letzte Jahrzehnt verändert hat. Es konnte gezeigt werden, dass sich der Krankheitsverlauf verlangsamt hat und Patienten später mit Behinderungen zu rechnen haben.