Hans-Peter Volz, Würzburg

Desvenlafaxin ist ein selektiver Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), dessen Affinität für den Serotonin- bzw. Noradrenalin-Transporter etwas ausgeglichener ist als bei Venlafaxin. Die Substanz wird über das Cytochrom-P450-(CYP-)Isoenzymsystem kaum verstoffwechselt, im Gegensatz zu Venlafaxin, sodass keine Dosisanpassung bei CYP2D6-Poor- oder Ultrarapid-Metabolizern vorgenommen werden muss.
Die Wirksamkeit zeigt keine Dosisabhängigkeit im Bereich von 50 bis 400 mg/Tag, wohl aber eine Zunahme der unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW), sodass die empfohlene Dosis 50 bzw. 100 mg/Tag ist. Zwischen Venlafaxin und Desvenlafaxin konnten (in indirekten Metaanalysen) keine Wirksamkeitsunterschiede gezeigt werden. Die Wirksamkeit in der Erhaltungstherapie ist Placebo überlegen. Die Substanz weist ähnliche Nebenwirkungen wie Venlafaxin auf, tendenziell zeigen sich aber Verträglichkeitsvorteile im Vergleich zu Venlafaxin bei gastrointestinalen UAW.
Insofern steht ein weiterer SNRI mit einer geringeren Interaktionslast und tendenziell besserer Verträglichkeit im Vergleich zu Venlafaxin nun auch in Deutschland zur Verfügung.
Schlüsselwörter: Selektiver Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), Desvenlafaxin, Pharmakologie, Wirksamkeit, Verträglichkeit
Psychopharmakotherapie 2023;30:82–7.

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