Dr. med. Dominik Dabbert, Bremen
Bipolare Störungen
Das Praxishandbuch
Von Assion/Brieger/Hautzinger/Bauer (Hrsg.). Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 2021. 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. 430 Seiten, 12 Abbildungen, 47 Tabellen. Auch als E-Book erhältlich. Kartoniert 89,– Euro. ISBN 978-3-17-037877-3. E-Book (PDF-Format) 79,99 Euro. ISBN 978-3-17-037878-0.
Das 430 Seiten starke Buch stellt umfassend alle Aspekte der bipolaren affektiven Störungen durch renommierte Herausgeber dar. Es ist sinnvoll gegliedert, die Hauptkapitel beziehen sich auf Grundlagen, Diagnostik, Therapie, Verlauf / Besonderheiten sowie Selbsthilfe / Trialog. Die einzelnen Unterkapitel stammen von unterschiedlichen Autoren, was jedoch nicht zu wesentlichen stilistischen Brüchen in der Lesbarkeit führt. Zitierte Quellen sind überwiegend hochaktuell und direkt nach jedem Kapitel angegeben.
Einige Kapitel sind für den nicht in der Forschung tätigen, praktischen Psychiater schwer zu erfassen, was jedoch durch Merktexte und Zusammenfassungen erleichtert wird. Die Praxisrelevanz, die man angesichts des Untertitels „Praxishandbuch“ erwarten könnte, wird in den Kapiteln zu genetischen Grundlagen und testpsychologischen Verfahren nicht immer deutlich. Auf diese Weise gelingt es den Autoren jedoch, eine sehr umfassende Darstellung des aktuellen medizinischen Kenntnisstandes vorzulegen. Optimierungsbedarf zeigt sich in den Abbildungen, die die schnelle Erfassung komplexer Zusammenhänge noch besser erleichtern könnten, wenn sie häufiger zum Einsatz kommen und weniger überladen gestaltet würden.
Das Buch ist sehr umfassend angelegt, es schlägt einen Bogen von den ersten Beschreibungen der Bipolarität griechischer Ärzte bis zum ICD-11, verbindet Neurotransmitter und Epigenetik mit Trialog und Psychotherapie. Nicht immer ist es gut lesbar und schnell verständlich, manche Kapitel erfordern vom Leser Zeit, Interesse und Konzentration.
Zusammengefasst stellt das Praxishandbuch „Bipolare Störungen“ eine umfassende Darstellung des aktuellen Wissensstandes zu bipolaren affektiven Störungen dar.
Psychopharmakotherapie 2022; 29(06):226-226