Rationale Ansätze antipsychotischer Kombinationsbehandlung bei akut erkrankten Patienten mit Schizophrenie


Eine Übersicht unter besonderer Berücksichtigung der Ergebnisse der Combine-Studie

Christian Schmidt-Kraepelin und Mathias Riesbeck, Düsseldorf

Für die Behandlung von Menschen mit Schizophrenien wird vorrangig antipsychotische Monotherapie empfohlen. Antipsychotische Polypharmazie (APP) wird dennoch sehr häufig eingesetzt. Neben theoretischen Überlegungen, die für eine APP sprechen, gibt es in der vorliegenden Literatur auch empirische Belege für eine bessere Wirksamkeit. Insgesamt ist jedoch die Evidenzgrundlage, insbesondere was spezifische Kombinationen angeht, bisher sehr gering. In der vorliegenden Übersichtsarbeit werden Ergebnisse zur Evidenz antipsychotischer Kombinationstherapie narrativ zusammengefasst und die Ergebnisse der COMBINE-Studie, in der die Kombinationstherapie aus Amisulprid und Olanzapin bei Patienten mit akuten Symptomen einer Schizophrenie untersucht wurde, dargestellt. In der Studie zeigten sich bei den 321 analysierten Patienten im primären Zielkriterium – der Symptomreduktion nach 8 Wochen – signifikante Vorteile der Kombinationsbehandlung im Vergleich zur Monotherapie mit Olanzapin. Nach Anwendung von Methoden, die Drop-out-bedingte fehlende Werte adressieren, konnte dieses Ergebnis gesichert und auch eine Überlegenheit über die Monotherapien mit Amisulprid nachgewiesen werden. Diese und weitere Wirksamkeitsvorteile waren allerdings nach 16 Wochen nicht mehr signifikant. Weiterhin ist mit der Kombinationsbehandlung auch ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme festzustellen, das sich jedoch nicht von der Olanzapin-Monotherapie unterscheidet. Aufgrund von Wirksamkeitsvorteilen ist eine Kombinationsbehandlung mit Amisulprid und Olanzapin bei bestimmten Patienten und klinischen Situationen eine theoretisch und empirisch begründete (rationale) Therapieoption, wobei die Nebenwirkungsrisiken zu berücksichtigen sind.
Schlüsselwörter: Antipsychotische Kombinationstherapie, Polypharmazie, Schizophrenie.
Psychopharmakotherapie 2023;30:5–10.

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