Was plant die PPT für 2009?


Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Gerd Laux Federführender Herausgeber

Zu Beginn eines Jahres, das von allen Seiten als wirtschaftliches Krisenjahr, als schwierigstes Jahr in der Nachkriegsgeschichte apostrophiert wird, kann Ihre „Psychopharmakotherapie“ den neuen Jahrgang voller Zuversicht angehen. Die jüngste LA-MED(Leseranalyse medizinischer Fachzeitschriften)-Umfrage hat gezeigt, dass die PPT bei Psychiatern und Neurologen in der absoluten Spitzengruppe liegt, die Heftplanung für 2009 ist fortgeschritten, die Nachfrage stabil.

Gleichwohl ist bekanntlich Stillstand Rückschritt, deshalb freuen wir uns, Ihnen im 16. Jahrgang des Erscheinens ein erweitertes Herausgeber-Gremium vorstellen zu können:

Professor Dr. Jürgen Fritze, allseits bekannter, renommierter Experte im Bereich der Gesundheits- und Pharmakoökonomie – u.a. gesundheitspolitischer Sprecher der DGPPN – wird uns speziell in diesem Themenkreis verstärken. Dies ist sicherlich in Ihrem Sinne – speziell bei den Psychopharmaka sind in absehbarer Zeit nur wenige neue, „innovative“ Arzneimittel zu erwarten, dafür dürften die genannten Aspekte weiter an Bedeutung gewinnen. So werden wir uns unter anderem der „Me-too“- und „Off-Label“-Problematik sowie dem Thema Substitution intensiv widmen.

Das vorliegende Heft weist mit seinen Übersichten zu Tolperison und Botulinumtoxin-A-Injektion einen neurologischen Therapieschwerpunkt auf. Von großer Bedeutung ist auch die Arbeit von Hiemke, Mainz, zum pharmakokinetischen Interaktionspotenzial von Duloxetin im Vergleich zu anderen neuen Antidepressiva, insbesondere vor dem Hintergrund, dass in dem kürzlich vorgelegten Vorbericht des IQWiG zu den selektiven Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) Venlafaxin und Duloxetin pharmakokinetische Gesichtspunkte merkwürdigerweise kaum eine Rolle spielen.

In der Sektion Originalarbeiten wird die Publikationsserie zu den Verordnungsgewohnheiten von Psychopharmaka an deutschen Psychiatrischen Krankenhäusern mit dem 4. Teil, Antidementiva fortgesetzt. Ein „Schmankerl“ mit einem Hauch „Wiener Schule“, aber ernsthafter spannender Neurobiochemie ist die Untersuchung von Riederer, Würzburg, zur Schokolade. Viele von uns dürften subjektiv zustimmen, dass der Genuss von Schokolade eine positive psychotrope Wirkung hat, aber wie wäre oder ist dies neurobiochemisch zu erklären? Ein Artikel, der vielleicht als Übergang zwischen Weihnachts-/Silvesteropulenz und Beginn der Fastenzeit gut passt.

Wie immer wird das Heft abgerundet durch Beiträge zur Arzneimittelsicherheit und Referaten aus der internationalen Literatur. Wir hoffen unseren Lesern auch im Jahr 2009 ein anspruchsvolles, gut lesbares, informatives Fachmedium bieten zu können – für Leserfragen und zum Beispiel kasuistische Praxisberichte sind wir jederzeit offen.

Gerd Laux

Hans-Jürgen Möller

Walter E. Müller

Heinz Reichmann

Jürgen Fritze

Psychopharmakotherapie 2009; 16(01)